„Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir Berlin Hauptbahnhof!“ – nach 3 Jahren Pause, darf kommuguntia endlich wieder nach Berlin, um live am PR Report Camp teilnehmen zu können. Das Event bietet jungen Nachwuchs-PRlern erste Kontakte zu Expert*innen der Branche, eine Chance zum Austausch und jede Menge interessante Vorträge und Workshops.
Am 02.11.2022 machten wir uns mit dem Zug auf den Weg in die Hauptstadt und kamen pünktlich um 20 Uhr an. Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten, ging es dann nach dem klassischen Berliner Döner noch in eine Bar, wo wir die PR-Initiative KommonikOS trafen und uns endlich mal persönlich austauschen konnten.
Messestände, Vorträge, Workshops und ganz viel Austausch
Am nächsten Morgen war es soweit: Im Foyer des KOSMOS Berlin – einem ehemaligen Kino – haben 23 Unternehmen ihre Stände für uns aufgebaut und mit jeder Menge Infomaterial und Goodies geglänzt. In den ehemaligen Kinosälen gab es Workshops zu Themen wie Krisenkommunikation oder auch eine live Podcastaufnahme und spannende Podiumsdiskussionen. Zudem wurden in einem Saal den ganzen Tag Top Cases vorgestellt und die Besucher*innen konnten per Abstimmung dem besten Case einen Publikumspreis verleihen, der am Abend bei den PR Report Awards übergeben wurde.
Um 10.30 Uhr gab es in Saal 5 einen Workshop der FTI Consulting zum Thema Kommunikation in Zeiten von Krise und Change. FTI Consulting, vertreten durch Frederik Pruss, Senior Consultant, und Lisa Klarholz, Director People & Transformation, bietet seinen Kunden in Zeiten von organisationaler Umstrukturierung Unterstützung. Aber nicht, indem sie ihren Kunden Ratschläge unterbreiten, sondern indem sie die richtigen Fragen stellen, damit ihre Klienten im besten Fall selbst auf die passende Lösung kommen.
Fallbeispiel: Krise, was nun?
Um uns ihre Arbeitsweise zu verdeutlichen, stellten die beiden Referenten einen fiktive Case vor, der aber nach wahren Gegebenheiten gestaltet worden ist: Ein Healthcare-Unternehmen mit ca. 30.000 Mitarbeitern und Standorten vorwiegend in Ost-Europa und Südamerika wurde massiv durch den Angriff Russlands auf die Ukraine getroffen. Der Standort in der Ukraine musste geschlossen werden. Nun wurden 9 Fragen präsentiert, die das Publikum per menti.com beantworten konnte.
Sollte man in Zeiten einer solchen Krise überhaupt kommunizieren? Mit Mitarbeitenden, Kunden, Investoren? Die klare Antwort: Ja, unbedingt! Man muss als Unternehmen immer kommunizieren, gerade in Zeiten der Krise, aber eben vorsichtig. Auch wenn man über noch nicht alle Informationen verfügt, sollte man wenigstens das zugeben. In einer solchen Situation sind die Mitarbeitenden die wichtigsten Stakeholder und es gilt: interner vor externen Kommunikation. Und außerdem: Niemals lügen und stets die Deutungshoheit über Mitteilungen behalten!
FTI Consulting ist sehr ähnlich vorgegangen. Nach dem Motto „Geschwindigkeit – Klarheit – Konsequenz“ informierte der CEO zunächst seine Mitarbeitenden über die Situation und das geplante weitere Vorgehen, über WhatsApp-Gruppen wurden alle verfügbaren Informationen zusammengetragen und es wurde an Hilfsorganisationen und Auffanglager gespendet. Außerdem mahnten die beiden Referenten, dass in Zeiten von Change stets die Mitarbeitenden mit eingebunden werden müssen, denn sie sind der Motor einer Umstrukturierung.
Glänzen beim Bewerbungsgespräch, aber wie?
Um 11.30 Uhr dann übernahm oseon vertreten durch Head of Client Service & People Jessica Thoms-Adams und Junior Account Executive Manuel Tietze den Workshop „Kunden und Vorgesetze beeindrucken“. Beide und auch Teile des Publikums waren sich einige: Der Berufseinstieg in die PR-Brache ist nicht immer einfach und manchmal muss man auch über seinen eigenen Schatten springen. Gleichzeitig muss man aber auch nicht von Anfang an – und später auch nicht – alles können oder gar alles verstehen. Im Kontakt mit dem Kunden muss man stets dessen Perspektive einnehmen und auch schon früh lernen „Nein“ zu sagen. Denn als Agentur übernimmt man einen Teil der Arbeit des Kunden und muss ihm einen holistischen Rundumblick geben und gleichzeitig Vertrauen generieren.
Ebenfalls einig waren sich fast alle darin, dass Journalist*innen unter Umständen schwierige Kolleg*innen sein können und man lernen muss, mit ihnen umzugehen. Man muss ihre Interessen kennen und sich diesen anpassen. Außerdem: Auch Journalist*innen sind Menschen und man sollte ihnen empathisch gegenübertreten. Und zum Abschluss hielten sie fest, dass Agenturarbeit Neugier, Flexibilität und auch Standhaftigkeit erfordert, während es Vielfalt, Wachstumschancen und internationale Netzwerkmöglichkeiten ermöglicht.
#30u30-Finale: Young Professional of the Year
Natürlich durfte auch in diesem Jahr nicht das #30u30-Finale fehlen, bei dem PR-Talente in 15-Zweier- bzw. Dreierteams gegeneinander antraten und spannnende und kurzweilige Präsentationen zum Thema „Purposeful Communication“ hielten. Als Young Professionals des Jahres wurden Lara Busch und Ingrid Lisica ausgezeichnet. Zudem gratulieren wir ganz herzlich #30u30-Initiator und #YoungPRPros-Vernetzer Nico Kunkel, der für sein jahrelanges Engagement für den PR-Nachwuchs mit dem Sonderpreis der Jury der PR Report Awards ausgezeichnet wurde!
Unser Resümee: Viele spannende Workshops, tolle PR-Nachwuchstalente, hunderte zurückgelegte Kilometer, ein neuer Schub an Motivation und Inspiration, leckeres Essen und endlich wieder Begegnungen wie in Zeiten vor Corona!
Wir bedanken uns ganz herzlich beim PR Report und dem Medienfachverlag Oberauer für die Einladung und die Teilnahme an diesem tollen PR-Event! Nächstes Jahr gerne wieder!
Geschrieben von Hannah Schilling und Caroline Neuber