Unternehmenskommunikation in Pandemie-Zeiten: Was hat sich verändert?

Dass Corona unser Leben in allen Bereichen seit einiger Zeit so ziemlich auf den Kopf stellt, ist kein Geheimnis. Auch in den unterschiedlichsten Kommunikationsfeldern vieler Unternehmen sorgt die derzeitige Situation für neue Herausforderungen.

Warum sich Covid-19 vor allem in der Unternehmens- und Gesundheitskommunikation als „Game Changer“erweist, konnten unsere kommoMitglieder vergangenen Freitag (den 10.12.20) von unserem Förderer Weber Shandwick erfahren. Mario Nagel, Torsten Rothärmel und Julia Delorme haben sich besonders viel Zeit genommen, um uns spannende Einblicke in die Praxis der Gesundheitskommunikation zu bieten und in Break Out Sessions durften unsere kommos Kommunikations-strategien für Business Cases im Corona-Kontext entwickeln.

Was hat sich verändert?

Verschiebung im Kommunikationsumfeld

Die Unternehmenskommunikation stellt sich vor allem in Krisenzeiten als überlebenswichtig für Unternehmen heraus. Besonders die externe Unternehmenskommunikation wirkt sich auf den Markenwert und die Reputation aus und ermöglicht eine Differenzierung von anderen Wettbewerbern. Während Corona rücken auch andere Bereiche der Kommunikation in Unternehmen in den Fokus.

So werden zum Beispiel Investor Relations derzeit am stärksten in die Kommunikation eingebunden. Damit soll der Schaden von den Unternehmen durch ein mögliches Abspringen der Investoren, abgewendet werden.
Es wird zunehmend wichtig, den Investoren zu verkünden:
„Wir haben die Sache im Griff“, erklärt uns Mario Nagel.

Die inhaltliche Ausrichtung der Kommunikation wird zum
Balance-Akt

Da die Corona-Pandemie bei allen eine große Betroffenheit auslöst, sodass das Interesse an corona-spezifischen Inhalten wächst, ist es zunehmend schwieriger, Zielgruppen mit den üblichen Botschaften zu erreichen. Ein kommunikatives „Business as usal“ ist spätestens jetzt nicht mehr angemessen. Deshalb bietet der Großteil der Marketing- und PR-Verantwortlichen den Zielgruppen eine Mischung aus Covid-19 und Unternehmensthemen. Dabei ist es nicht einfach, bei der Ausrichtung der Kommunikationsinhalte die Wage zwischen diesen beiden Themenschwerpunkten zu halten.

Werte kommunizieren: Corona als Chance für einen Wandel in der Gesundheitskommunikation

Einschlagende Veränderungen ereignen sich derzeit auch in Pharmaunternehmen.
Sie werden vermehrt zum Hoffnungsträger der Gesellschaft und nicht mehr „nur“ als Hersteller von Arzneimitteln wahrgenommen. Torsten Rothärmel erklärt uns, dass das enorme Entwicklungen in der Gesundheitskommunikation mit sich bringt. Hier ist vermehrt eine Werte-Kommunikation zu beobachten, was uns auch die weite Verbreitung von Hashtags wie #flattenthecurve deutlich macht.

Die Corona-Pandemie bietet Pharmaunternehmen die Chance, Werte und Haltung zu zeigen. Was früher eher in der internen Kommunikation angesiedelt war, wird jetzt auch extern kommuniziert.

Unternehmenskommunikation ist ein Marathon, kein Sprint

Ein weiteres Learning unserer Förderer ist, dass Corona einmal mehr gezeigt hat, wie wichtig ein langfristiger Aufbau der Unternehmensreputation ist. Themen im Zusammenhang mit der Pandemie werden uns noch über einen längeren Zeitraum begleiten, sodass es wichtiger denn je wird, Kommunikationsstrategien langfristig auszurichten und umzusetzen.
Dabei stellt sich vor allem heraus, dass der uneingeschränkte Zugriff auf Informationen vor allem über digitale Formate und „on demand“ erfolgt.
Die Kommunikation über digitale Formate auszurichten ist deshalb für alle Unternehmen überlebenswert.

Zum Schluss noch ein Blick in die Praxis

Julia Delorme, auch ehemalig Studierende im Master Kommunikation, zeigte uns kommos zum Schluss noch anhand von drei Fallbeispielen aus den Medien, warum die Werte-Kommunikation im Corona-Kontext immer wichtiger wird. Hierbei wurde uns deutlich, wie stark sich Unternehmen von Falschnachrichten im Kontext der Pandemie distanzieren und wie flexibel und schnell sie auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren müssen (#nichtegal).

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserem Förderer Weber Shandwick für diesen interaktiven und eindrucksvollen Workshop!

 

Geschrieben von Laura Müller