Man muss nicht immer nach Berlin, Hamburg oder München fahren, um tolle Agenturen, Unternehmen oder Kommunikatoren kennenzulernen. Manchmal reicht es sich zwanzig Minuten in eine ruckelige Regionalbahn zu setzen, denn dann steht man vor den Toren von Boehringer Ingelheim. Einige Mitglieder von kommoguntia hatten im Rahmen einer kleinen Exkursion die Möglichkeit die Kommunikationsabteilung des größten forschenden Pharmaunternehmens näher unter die Lupe zu nehmen.
Nach erfolgreich absolviertem Sicherheitscheck, mit eindringlicher Belehrung über das bestehende Film- und Fotografierverbot, begann der Tag im neu eingerichteten Besucherzentrum von Boehringer Ingelheim. Neben einer obligatorischen Übersicht über die Historie und die zahlreichen medizinischen Produkte des Unternehmens, gab es dort eine interaktive Videoanwendung zu bestaunen. Mithilfe eines Touchpads können hier Besucher völlig selbstständig verschiedene Inhalte abrufen und sich in Form von aufwendig gedrehten Videos über Boehringer Ingelheim informieren.
Im Fokus der Exkursion stand jedoch die Arbeit der Kommunikationsabteilungen eines weltweit agierenden Pharmaunternehmens. Hierzu standen uns Judith von Gordon, Head of Global Media & PR, Dr. Max Boost, Head of Social Media & Corporate Websites und Julia Meyer-Kleinmann, Executive Director Corporate Communications, Rede und Antwort. Bereits bei der Präsentation der Social Media Kanäle des Unternehmens zeigte sich, dass Boehringer Ingelheim nicht nur bei der Entwicklung neuer Medikamente ein Vorreiter ist, sondern auch in Sachen Kommunikation immer wieder neue Maßstäbe setzt und den Branchenkonkurrenten ein gutes Stück voraus ist.
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Von den Fallbeispielen und der Vorgehensweisen der Social Media Abteilung waren wir insgesamt total beeindruckt. Kommunikation zu Themen wie Lungenkrebs ist ohnehin schon nicht einfach, zudem unterliegt die Pharmabranche extremen Regularien was Inhalte und Aufmachung externer Kommunikation angeht – aber genug geredet, schaut es euch am besten selbst an. Die Kanäle sind auf jeden Fall einen Blick, vielleicht sogar ein Like, wert.
Ähnlich beeindruckend war die offene Diskussionsrunde mit Judith von Gordon zu den Themen Volontariat, interne Kommunikation, Tierversuche, Public Affairs oder Change-Kommunikation. Eines vorweg, wer nach dem erforderlichen Master zu Boehringer will, der muss ein Volontariat machen (18 Monate, ausdrücklich ohne Garantie der Übernahme). Um übernommen zu werden müssen Timing und Talent passen und das ist eher selten der Fall, so das ehrliche Fazit. Auch zu den anderen Themen gab es klare Statements, Meinungen und einen Überblick über das kommunikative Innenleben der Branche.
Die abschließende Diagnose nach einem Tag Behandlung: Ein aufschlussreicher Tag mit interessanten Einblicken in die Kommunikation eines spannenden Unternehmens. Wir hatten Spaß, Anschlussbehandlung wird dringend empfohlen!