Über Berufseinstieg und Co. – ein Interview mit Fink & Fuchs

Euer Studium nähert sich so langsam dem Ende, aber ihr wisst noch nicht genau wie es weitergehen soll? Wie wäre es mit einem Traineeship bei der Kommunikationsagentur Fink & Fuchs? Die Agentur aus Wiesbaden steht für hochwertige Kommunikation aus einer Hand. Von der Strategieberatung über Filmkreation bis hin zu digitalem Marketing kann das Team Kunden umfangreich betreuen. Dazu zählen vor allem Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Digitalisierung sowie zahlreiche Verbände und Einrichtungen der Öffentlichen Hand.

Unser Kommo-Mitglied Nina Steinfeltz hat Christine Stock, Leiterin Human Resources bei Fink & Fuchs, zu einem Interview rund um den Berufseinstieg getroffen:

Kommo: Bevor wir uns über die Einstiegschancen unterhalten, zunächst einmal die Frage, wieso man sich für Fink & Fuchs entscheiden sollte. Wie unterscheidet sich Fink & Fuchs denn von anderen Agenturen? Was macht euch besonders?

Christine Stock

Christine Stock: Der Unterschied zu anderen Agenturen ist, dass wir uns in erster Linie als Berater verstehen, was auch bedeutet, die Aufträge der Kunden zu hinterfragen. Was und warum will der Kunde von uns haben? Welche Ziele verfolgt er, welche Zielgruppen möchte er mit dem Projekt erreichen? Und wir schauen uns dann an, ob es Sinn macht oder es vielleicht bessere Maßnahmen oder Strategien gibt, die man ergreifen kann. Wir machen allerdings keine klassische Werbung bzw. klassische Media Planung. Wenn das sinnvoll und erforderlich für das Projekt ist, suchen wir uns dafür einen Partner, mit dem wir das durchführen. Für alles andere was sonst in der Kommunikation notwendig ist, haben wir aber die Fachleute hier im Haus.

Kommo: Es soll ja heute vor allem um den Berufseinstieg gehen. Ihr bietet in dem Rahmen auch Traineeships an. Was beinhalten diese bei euch und wie unterscheiden sich diese von Traineeships in anderen Agenturen?

Christine Stock: Im Gegensatz zu manch anderen Agenturen gehen wir den Weg über ein Traineeship, weil wir sagen, dass die Beratung ein eigenes Berufsbild ist. Die vielen Medien- und Kommunikationsstudiengänge bilden natürlich alle fachlich in Bezug auf Medien und Kommunikation sehr gut aus. Für uns ist aber nicht die fachliche Umsetzung, sondern der Beratungsaspekt von zentraler Bedeutung. Wir bilden einen Trainee aus, damit er auf einem Level als Berater arbeiten kann, welches unsere Kunden von uns gewohnt sind. Dafür sind bestimmte Fertigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen notwendig, die man nur im Job selbst lernt. Zudem legen wir sehr viel Wert auf eine persönliche Entwicklung, im Sinne der sozialen Kompetenz. Das fängt beim Umgang mit dem Kunden an. Was für Anforderungen und Erwartungen hat der Kunde an mich? Wie werde ich diesen gerecht? Wie verhalte ich mich auch in kritischen Situationen professionell?

Im Laufe unseres Traineeships schauen wir immer: Was braucht derjenige, um das Zielbild – am Ende als Berater zu arbeiten und Accounts zu verantworten – zu erreichen und das auch auf dem Level, mit der Souveränität und der Sicherheit zu machen, die diesen Accounts angemessen ist. Und das bedeutet auch dem Kunden gegenüber zu vertreten, warum das jetzt falsch oder richtig war, was man gemacht hat. Man muss die Souveränität haben zu sagen: Wir haben uns das überlegt und versuchen das jetzt auf dem Weg. Um sich hier etwas auszuprobieren bietet unser Traineeship einen geschützten Raum, wobei wir transparent gegenüber dem Kunden sind und dieser stets weiß, dass es sich um ein Trainee handelt. Es ist wichtiger zu verstehen, wie alles funktioniert und zusammenhängt, als unter dem Druck zu stehen, alles direkt managen zu müssen. Neben den praktischen Erfahrungen sind auch Schulungen Teil unseres Programms, in denen man in fast 30 Modulen die unterschiedlichen Facetten einer ganzheitlichen, Beratung kennenlernt und übt: Account Management, Leistungsportfolio, Beraterpersönlichkeit, Kunden-/Projektcontrolling, Präsentieren, Konzeption, Texten. Der Vorteil in einer Agentur ist, dass da immer jemand ist, der die Situationen schon mal erlebt hat und den man fragen kann. Aufgrund unserer jahrgangsweisen Ausbildung gibt es auch immer Mit-Trainees, die in einer ähnlichen Situation sind.

Kommo: Es ist ja gerade schon mal angeklungen, dass diese Beraterpersönlichkeit nicht für jeden was ist. Welche Fähigkeiten, sollte man denn schon mitbringen, dass das Traineeship auch zum Erfolg wird?

Christine Stock: Was man mitbringen sollte, ist eine große Lust sich mit Menschen auf allen möglichen Wegen auszutauschen und generell neugierig auf die Arbeit anderer sein. Man sollte auch keine Scheu haben auf andere zuzugehen. Das sollte man besonders am Anfang nicht unterschätzen. Zum Beispiel beim Thema Media Relations ist es notwendig auch mal den Hörer in die Hand zu nehmen und ein paar Redaktionen anzurufen. Die Mails gehen unter, wenn ich nicht diesen persönlichen Kontakt habe, mich wirklich vernetze und ein Interesse dafür entwickele, was der andere da macht und mir überlege was denn für ihn spannend sein könnte. Man muss sich mit Empathie in andere reinversetzen und daran auch Spaß haben. Gerade vor diesem direkten Kontakt schrecken viele anfangs zurück, doch nach einiger Zeit wird man bei den Pitches auch sicherer und merkt, wie man aus diesen Gesprächen lernen kann. Man sollte Spaß haben an dieser Art der Vernetzung und die Wachheit, immer nach neuen Themen zu suchen,. Darüber hinaus sollte man auch mit stressigen Phasen umgehen können und eine gewisse persönliche Reife und Selbstvertrauen besitzen, nicht alles persönlich zu nehmen. Man muss eine Resilienz mitbringen bzw. schnell aufbauen, die dazu führt, dass man es dem Kunden auch sagen kann, wenn man etwas anders sieht – und ihn immer mit guten Argumenten zu überzeugen versuchen. Aber wenn der Kunde es trotzdem anders möchte, muss man auch damit zurechtkommen, ohne es persönlich zu nehmen.

Kommo: Gibt es darüber hinaus noch bestimmte Voraussetzungen wie zum Beispiel ein Bachelor- oder Masterstudium, die für die Bewerbung notwendig sind?

Christine Stock: Bei uns ist ein Masterstudium bzw. ein Bachelorstudium mit vorangegangener Berufsausbildung notwendig, weil das in der Regel dazu führt, dass jemand schon mal Arbeitserfahrung gesammelt hat. Hier spielt dann auch wieder die persönliche Reife eine Rolle. Ein reiner Bachelorabschluss, bei dem man mit 20 fertig ist, ist für uns schwierig. Wenn man noch sehr jung ist, hatte man einfach noch nicht die Zeit bestimmte (praktische) Arbeitserfahrungen in unterschiedlichen Organisationen zu machen. Und gerade weil für uns diese persönlichen Voraussetzungen und diese persönliche Reife so wichtig sind, im Hinblick darauf, was du als Berater können sollst und was du im Traineeship leisten musst, sind das die Einstiegskriterien, die uns auch von anderen unterscheiden.

Kommo: Wie geht es dann weiter, wenn ich mich beworben habe? Wie läuft unter anderem das Bewerbungsgespräch ab?

Christine Stock: Wenn ich die Bewerbungen bekommen habe, mache ich meistens einen kurzen Call, je nachdem wie viele Fragen im Vorfeld auftauchen. Und wenn beide das Gefühl haben, das könnte gut passen, dann laden wir nach Wiesbaden ein. Die Vorstandsvorsitzende Alexandra Groß und ich machen das erste Gespräch persönlich vor Ort, weil es uns sehr wichtig ist, die Menschen persönlich kennenzulernen. Um unser Team sinnvoll zu erweitern, achten wir darauf, inwiefern ein/e Bewerber:in neue Kompetenzen und Eigenschaften einbringen kann. Natürlich muss die Person auch für das Agenturleben geeignet sein, also eine große Lust an der Abwechslung, aber auch an das Hineinknien in Themen und das Herausarbeiten des Wesentlichen haben. In einem zweiten Schritt gibt es dann ein Gespräch mit potenziellen Kolleg:innen und Mentor:innen, die teilweise schon mal ein Mentoring gemacht haben oder selbst bei uns als Trainee eingestiegen sind. Da gibt es die Möglichkeit mit Menschen zu sprechen, die mit einem zusammenarbeiten würden, um auch Einschätzungen zu bekommen, die nicht aus der Leitungsebene kommen. Das verbinden wir dann mit einer kleinen Aufgabe, damit man sich besser vorstellen kann, was im Traineeship auf einen zukommen würde. Das wird im kleinen Kreis präsentiert und danach wird darüber gesprochen, wie wir diese Aufgabe in der Vergangenheit gelöst haben und Feedback gegeben. So können beide Seiten sehen, wie der andere an Aufgaben rangeht. Die Bewerber:innen merken dann aber auch, ob sie sich ein Traineeship bei uns wirklich vorstellen können. Der Beratungsberuf ist intellektuell sehr herausfordernd und durch den Kontextswitch auch oft anstrengend, das funktioniert nur, wenn man das wirklich will. Und dann macht es super Spaß.

Unser Bewerbungsprozess zielt darauf ab, möglichst viele Informationen auszutauschen, die dann Grundlage für eine gute Entscheidung seien können. Das gilt genauso für die Bewerber:innen, denn wir wollen auf keinen Fall erleben, dass sie nach zwei Wochen im Job aufhören, weil sie nicht wussten, was auf sie zukommt!

Kommo: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen, die im Traineeship auftreten können?

Christine Stock: Das ist ganz unterschiedlich. Wir haben nach zwei, fünf, acht und zwölf Monaten unsere formalen Gespräche. Beim 2-Monats-Gespräch sind es vor allem die Vielzahl an verschiedenen Themen, Kunden, Ansprechpartner und Aufgaben, die herausfordernd sind. Es läuft alles gleichzeitig, aber ich muss trotzdem alles im Blick haben. Das ist die ersten Monate für alle die größte Herausforderung. Die andere Herausforderung ist, seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, wenn man von der Uni gewohnt ist, immer 100 Prozent zu geben, also auch die 101-te Quelle noch einzufügen, wenn 80 schon gereicht hätten… Und dann zu lernen, dass dich der Kunde aber nicht für 100 Prozent bezahlt, sondern eigentlich nur für 60. Dann dennoch ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen und seine Zeit und Arbeit anders einzuteilen ist eine Herausforderung, die man in einer Agentur schnell lernt. Die Teams kennen das und sehen das meist entspannt, aber man muss es für sich selbst erst mal rausfinden und gegen seinen eigenen Anspruch spiegeln.

Kommo: Wie sieht denn so ein typischer Arbeitsalltag im Traineeship aus?

Christine Stock: Ein Trainee hat mal zu mir gesagt: „Ein typischer Arbeitsalltag beginnt damit, dass ich mir morgens einen Kaffee hole, den Computer anschalte und ab da ist alles anders.“ Also ich glaube es ist typisch, dass man immer sehr gut planen muss, weil sich sehr viel immer ändert und man dementsprechend auch oft neu planen muss, weil zum Beispiel der Kunde was nicht geliefert hat oder etwas nicht fertig geworden ist. Es kann viele Faktoren geben, die einen zwingen nochmal ins Gespräch mit Kollegen zu gehen, Termine oder auch Ressourcen neu zu verhandeln. Ansonsten hängt es sehr von den Aufgaben für den Kunden ab. Viel Kontakt mit Kunden, Stakeholdern und Kolleg:innen sowie Themenentwicklung stehen fast immer auf der To do-Liste, dazu Projektmanagement, Texten, Briefings, Konzeption, Vorbereitung von Meetings oder Workshops, Reports, Analysen, Projektumsetzung…

Kommo: Welche Aufgaben werden einem denn ganz am Anfang zugeteilt?

Christine Stock: Auch das ist unterschiedlich. Es hängt viel davon ab, welche fachlichen Kenntnisse man schon mitbringt. Unsere Trainees haben ja ganz verschiedene Hintergründe von Jura über Politik bis zu Medienmanagement. Aber eine Sache, mit der man sich gut in Themen einarbeiten kann, sind Monitorings und Reportings. Dann können es Projekte wie eine neue Website sein oder man erarbeitet Konzepte mit dem Digitalteam, wo man eine Schnittstellenfunktion zwischen dem Digital- und Kundenteam übernimmt. Man sollte sich von Beginn an ein gutes Netzwerk von Presse- und Branchenkontakten sowie ein hohes Themen- und Marktverständnis aufbauen, das ist die Goldwährung in der Beratung. Das Management von Social Media-Kanälen, Redaktionspläne dafür entwickeln und Postings vorbereiten kann ebenfalls zu den Aufgaben zählen. Das Ziel sollte letztlich sein, immer mehr selbst zur/m Ansprechpartner:in für die Kunden zu werden. Und in diesem Zusammenhang sollte man sich auch trauen, aktiv Projekte mit Themen zu übernehmen, mit denen man bisher noch nicht so viele Berührungspunkte hatte.

Kommo: Und dann kommen wir natürlich noch zur spannenden Frage, wie es denn danach weitergeht. Wird man übernommen?

Christine Stock: Wenn die Leistung und der Fit stimmen: eindeutig ja. Unser Ziel ist es nicht für den Markt auszubilden, sondern nach der intensiven Traineezeit auch zu übernehmen. Wir bilden im Traineeship in grundsätzlich fünf verschiedenen Profilen aus, die klassischen Berater:innen im Profil PR und Marketing, dazu Redaktion, Film, Kreation oder Digital. Und dementsprechend wird man danach dann in seinem Spezialgebiet als Berater:in eingesetzt.

Kommo: Hätten Sie zum Schluss noch Tipps für Studierende und potenzielle Bewerber:innen?

Christine Stock: Man sollte sich damit auseinandersetzen, was man wirklich will und sich hinterfragen. Wenn man sich noch nicht sicher ist, sollte man auch Informationen einholen, die einem helfen zu entscheiden, ob die Beratung in einer Agentur das Richtige für einen ist. Man sollte für sich herausfinden, was man gut kann und was einem Freude bereitet und sich da auch nicht zu sehr von äußeren Einflüssen leiten lassen. Und dann habt den Mut, auch mal was auszuprobieren!

Kommo: Vielen Dank für Ihre Zeit und das interessante Gespräch!

Klingt spannend? Dann bewerbt euch jetzt für ein Traineeship bei Fink & Fuchs. Auch Praktikant:innen und Werkstudent:innen werden aktuell gesucht. Die Ausschreibungen findet ihr in unserem Jobportal.