In der aktuellen Debatte um Mindeststandards für Praktika der GPRA hat uns das PRmagazin vorab um eine Stellungnahme gebeten. Hier nochmal unsere Stellungnahme im Wortlaut.
Wie bewerten Sie die Standards insgesamt, auch vor dem Hintergrund der Nachwuchsdebatte im Jahr 2013 und der Einführung des Mindestlohns?
Die Etablierung von Standards für Praktika in der PR sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dadurch wird garantiert, dass Praktikanten einen echten Mehrwert aus ihrem Praktikum ziehen und die Agenturen die Anliegen der Berufseinsteiger ernst nehmen.
Decken sich die GPRA-Standards mit den Anforderungen und Erwartungen von Praktikanten?
Die vorgelegten Standards sind eine gute Diskussionsgrundlage. Ein Praktikum dient primär der Berufsorientierung. Praktikanten sollten möglichst viele Bereiche der PR-Arbeit kennenlernen können. Wer bereits Vorerfahrungen aus dem Studium und anderen Praktika mitbringt, sollte daher entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten eingesetzt werden. Speziell unsere Mitglieder sind vermehrt an Strategie- und Konzeptentwicklung sowie der Beratungsarbeit interessiert.
Sind die Standards angesichts des digitalen Wandels zeitgemäß?
Der Umgang mit Social Media sollte zum Basisrepertoire eines professionellen Kommunikators gehören. Daher wundert es uns, dass die praktische Ausbildung in diesem Bereich aus den Mindeststandards ausgeklammert wurde.
Welche Punkte vermissen Sie?
Die Mindeststandards sollten auch für Praktika über 3 Monate gelten. Zu Beginn des Praktikums sollten gemeinsame Lernziele festgelegt werden. Für Praktikanten ohne entsprechendes Vorwissen sollte die Einführung in die Grundlagen strategischer Kommunikationsplanung inklusive Analyse und Controlling zum Mindeststandard gehören.
Ist die vorgeschlagene Vergütung fair?
Pflichtpraktika sollten für Studierende kostenneutral sein. Die Forderung, sich am BAföG-Höchstsatz zu orientieren, unterstützen wir. Darüber hinaus sollten jedoch auch regionale Gegebenheiten berücksichtigt werden. Beispielsweise ist eine Wohnung in München teurer als in Berlin oder Leipzig.