Auf ins neue Semester! – Mit Kick-off und Krisensimulation

Am 05. Mai haben wir das neue Semester eingeläutet und beim Kick-Off im Baron die geplanten Veranstaltungen vorgestellt. Knapp 20 Interessierte und Mitglieder waren da und haben sich in lockerer Atmosphäre ausgetauscht. Nach vielen digitalen Veranstaltungen hoffen wir sehr auf ein Sommersemester, dass wieder in gewohnter Weise stattfinden kann: „So praktisch digitale Formate auch sind, fehlt dabei einfach die persönliche Ebene und der intensive Austausch. Wir hoffen sehr, dass dies in Zukunft mehr möglich sein wird“, so die Vorstandsvorsitzende Larissa Adsiz. Alle Veranstaltungen, die wir geplant haben, findet ihr hier.

Direkt am nächsten Tag fand auch bereits das erste Event des Semesters statt: „Krisensimulation selbst gemacht“ mit Ewald & Rössing. Während die ein oder andere vielleicht schon einmal eine Krisensimulation aus Teilnehmerperspektive erlebt hat, ging es in diesem Workshop darum, wie man Krisensimulationen selbst entwickeln und umsetzen kann.

Zu diesem Thema begrüßte David Peter-Gumbel von Ewald & Rössing die Teilnehmer des Workshops und stellte zunächst den technischen Kern jeder Krisensimulation vor: das Programm „ConducttrTxp“.

Wurden Krisensimulationen früher oft noch klassisch mit Stift und Papier durchgeführt, kann dank dieser Software praktisch jedes Szenario als täuschend echt wirkende Krise für Unternehmen und Organisationen umgesetzt werden. Vom Instagram-Post über Emails bis hin zum Anruf des CEO simuliert die Software eine Vielzahl von Kanälen, die sich zeitlich perfekt aufeinander abstimmen lassen. Zur Teilnahme ist lediglich ein normaler Webbrowser erforderlich. Mit Hilfe einer visuellen Timeline können im Programm Schritt für Schritt die Inhalte eingepflegt werden, welche die Teilnehmenden der Krisensimulation später zu sehen bekommen werden.

„Das Ziel einer Krisensimulation ist häufig, die Teamarbeit zu stärken und die kommunikative Handhabe von Krisen zu üben.“ so David Peter-Gumbel. „Je nach Unternehmen kann es aber auch ganz andere Ziele geben, die wir durch die individuelle Gestaltung des Szenarios erreichen können.“

Die Erstellung der Inhalte einer Simulation kann dabei je nach Umfang einige Zeit in Anspruch nehmen und auch gerne mal mehrere Wochen dauern. Damit es für die Teilnehmer immer spannend bleibt, werden beispielsweise für eine dreistündige Krisensimulation mindestens 36 Kerninhalte benötigt. Das sind neue Informationen, welche die Situation wesentlich verändern, zum Beispiel ein neuer Hinweis auf die Ursache der Krise oder eine neue Medienanfrage. Hinzu kommen häufig noch zusätzliche Inhalte wie Social Media Postings, Spamnachrichten oder interaktive Rückfragen.

Krisen lassen sich nach SCCT in drei Arten einteilen

„Letztendlich läuft es bei einer Krise immer auf die Frage der Schuldzuweisung hinaus. Wer ist verantwortlich dafür und hätte das Unternehmen die Krise verhindern können?“, so David Peter-Gumbel. „Daher ist es zentral, vor Beginn der Szenarioentwicklung die Art der Krise festzulegen.“

Anhand der SCCT lassen sich drei verschiedenen Arten von Krisen unterscheiden: In Opferkrisen hat die Organisation keinen Einfluss auf die Ursache der Krise. Typische Beispiel sind Naturkatastrophen oder Terrorismus. Schwieriger wird es in Unfallkrisen wie beispielsweise Betriebsunfällen oder Ransomware-Angriffen. Obgleich auch Opfer der Situation, wird in solchen Fällen oft die Frage gestellt, ob sich die Krise durch präventive Maßnahmen seitens der Organisation nicht hätte verhindern lassen können. Am schwersten wiegen jedoch Verantwortungskrisen, in denen die Organisation oder verantwortliche Einzelpersonen wiederholt oder bewusst systematische Fehler begangen haben. Ein aktuelles Beispiel hierfür wäre der Fall Wirecard.

Diese technisch sehr umfassenden Inhalte haben uns David und Konrad von Ewald & Rössing praktisch vorgeführt und zudem durch viele Beispiele anschaulich beschrieben. Bei einem geplanten zweiten Workshop-Termin soll es dann um die praktische Umsetzung in der Software gehen. Dieser findet am 15. Juni statt. Also gerne schon mal vormerken, weitere Details findet ihr bald auf unserer Website und auf Instagram.

Wir bedanken uns herzlich für diesen Einblick und freuen uns schon auf die zweite Runde.

 

Geschrieben von Caroline Neuber