Spannende Cases und leidenschaftliche Debatten auf dem PR Report Camp 2018 – kommoguntia e.V. mittendrin

Schon kurz nach Beginn des neuen Wintersemesters hieß es am 13. November 2018 für die Mitglieder der Mainzer PR-Studierendeninitiative kommoguntia e.V.: Auf nach Berlin! Das PR Report Camp lockte wieder einmal mit einem breiten Angebot und großen Namen auf der Shortlist.

Wie bereits im Jahr zuvor kamen zahlreiche Vertreter namhafter Agenturen und Unternehmen mit Studierenden aus ganz Deutschland im Berliner KOSMOS zusammen. Auf der Agenda standen unter anderem ein geselliges Come-Together, Talks mit den Professionals der Branche in kleinerer Runde und vielfältige Workshops rund um die Top-Themen der PR. Die Highlights fanden sich mit Sicherheit in den feurigen Debatten der drei Podiumsdiskussionen. Der lange Tag fand einen schönen Ausklang mit der Verleihung des PR Report Awards sowie dem Finale der #30u30 und den frisch gekürten „Young Professionals des Jahres“.

Wir müssen reden… und zwar übers Geld!

Während des diesjährigen PR Report Camps wird klar: Viele PR-Studierende und Berufseinsteiger sind unentschlossen, was den Zugang zur Branche betrifft. Wo fange ich an; in der Agentur oder im Unternehmen? Was wird von mir erwartet und was kann ich selbst erwarten? Schnell wandelt sich diese Frage zu: Wie viel kann ich erwarten? Eine pauschale Antwort gibt natürlich auch das PR Report Camp nicht, aber einige Meinungen zum Streitpunkt Gehalt in der PR werden dennoch laut.

So war es auch gar nicht verwunderlich, dass im Saal pünktlich zur Podiumsdiskussion mit dem Thema „Alles Geld oder was?“ kaum ein Platz unbesetzt blieb. Und das interessierte Publikum wurde nicht enttäuscht: Eine lebhafte Debatte unter den Sprechenden entstand und zahlreiche Meldungen aus den Reihen konnten thematisiert werden. Mittendrin: Die Vorsitzende von kommoguntia e.V. Elisa Stöhr. Stellvertretend für die studentischen PR Initiativen in Deutschland fühlte sie den CEOs und Kommunikations-Chefs großer Agenturen und Unternehmen auf den Zahn.

Der Auslöser für die Diskussion kam von Weber Shandwick CEO und GPRA-Präsidentin Christiane Schulz, die niedrige Einstiegsgehälter mit einer Unselbstständigkeit von Studierenden, fehlender Erfahrung und hohen Investitionskosten auf Agenturseite rechtfertigte. Die Podiumsdiskussion zeigt: Das Gehalt fällt von Arbeitgeber zu Arbeitgeber sehr unterschiedlich aus, ist jedoch bei den anwesenden Agenturen im Schnitt vergleichsweise niedrig. Dass sich daran bis dato nichts geändert hat, verwundert Professor Lars Rademacher von der Hochschule Darmstadt. So wurden bereits vor 20 Jahren ähnliche Löhne gezahlt.

Auch das Traineeship ist nicht obligatorisch, wie Daniel Hanke von Klenk & Hoursch anführt. Damit steht er auf dem Podium jedoch allein da, denn die anderen Agenturvertreter bieten keinen Direkteinstieg für Hochschulabsolventen an. Für die Unternehmensseite spricht beispielsweise Richard Lips, Head of Group Communications der Commerzbank AG. Hier wird das Einkommen für PR-Beschäftigte gleich zu Beginn deutlich höher angesetzt. Die Bank, aber auch andere große Player wie Rewe oder Bosch, beeindrucken mit üppigen Schecks – auch für Einsteiger.

Mal abgesehen vom Geld…

Auch wenn das Gehalt einen hohen Anteil der Diskussion ausmachte, interessierte sich Elisa Stöhr noch für einen weiteren, zentralen Aspekt: Wertschätzung. Häufig bringt die Zukunft der Branche ein jahrelanges, einschlägiges Studium mit und ist damit nicht nur Quereinsteigern fachlich überlegen. Trotzdem kommt man um ein gering bezahltes Traineeship nicht umhin. Sie fordert daher eine steile Lernkurve, Herausforderungen, eine faire Fehlerkultur sowie ein umfassendes Mentoring. Doch wie findet sich dieses Traineeship? Die Tipps der Profis: Mit früheren und aktuellen Beschäftigten der Agentur sprechen, Cases und Referenzen kritisch anschauen, gezielt nach Mentoring-Programmen fragen und ein wenig recherchieren, z.B. auf dem Bewertungsportal kununu.de.

Abschließende Worte von Richard Lips   

Versöhnliche Worte in Bezug auf die besondere Eignung von PR-Einsteigern findet erneut Commerzbank-Vertreter Lips: „Mein Credo ist: Man muss nicht jede Disziplin in der Kommunikation jahrelang gemacht haben, aber man braucht einen Einblick. Wir brauchen heute Leute, die breit aufgestellt sind.“ Den angehenden Kommunikationsmanagern auf dem PR Report Camp 2018 verdeutlichte dies, worum es nun geht: Mut beweisen, den eigenen Wert erkennen und für sich und die Zukunft der Branche einstehen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim PR Report und dem Medienfachverlag Oberauer für die Einladung zu diesem tollen PR-Event sowie den Platz auf dem Podium! Der Termin für 2019 ist bereits vorgemerkt.

Text: Corinna Schmidt